Das Neue Museum für Bienen (seit 2011)
„Für Bienen“ wird beim „Neuen Museum für Bienen“ ganz wörtlich genommen, denn sämtliche Ausstellungsräume des Museums sind in erster Linie für den Besuch der Bienen ausgelegt. Aber auch für Menschen dürften die einzelnen Ausstellungen, wie auch die Beobachtung der eigenartigen Publikumsströme von Interesse sein, sodass das Museum im Rahmen regelmäßiger Öffnungszeiten allen Interessierten zugänglich sein wird.

Die einzelnen Ausstellungsräume des „Neuen Museums für Bienen“ verweisen auf die Tradition der Figurenbeuten, die zur Abschreckung von Honigdieben skulptural überarbeitet wurden. Beliebt waren Modelle menschlicher Köpfe oder Figuren, deren Münder und Augen zu Fluglöchern der Bienen wurden.
Die Sockel aller Mikromuseen bestehen aus Bienenkästen, aus denen unten die Bienenvölker ein- und ausfliegen. Darüber befindet sich das eigentliche Museum, ein Plexiglashaus, das zu den Öffnungszeiten von den Bienen aus dem unteren Stockwerk beflogen werden kann. Über den Honigverkauf finanzieren die Bienen ihr eigenes Museum, was unserer Arbeit als Museumsdirektoren eine finanzielle Autonomie verleiht.
Mit dem „Neuen Museum für Bienen“ erklären wir den Bienen die Welt, die natürlich nicht unserer Welt entspricht, denn darüber, wie die Bienen ihre Welt wahrnehmen, können wir nur Vermutungen anstellen. Bekannt ist, dass Bienen die Grundfarben Gelb und Blau sehen können. Dunkelrot erkennen sie als schwarz, dafür können sie aber ultraviolettes Licht sehen. Sind die Bienen auf Sammelflug, so erscheint ihnen die Landschaft grau, da grün nicht Teil ihres Farbspektrums ist.
Die Themenschwerpunkte der einzelnen Ausstellungsräume reichen von den gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Bienen und Menschen über die Bedeutung von Bienen in einer globalisierten Gesellschaft bis hin zur Bedrohung der Bienenvölker durch die invasive, eingewanderte asiatische Hornisse. Über die Jahre entstand so ein dezentrales Museum mit über zwanzig Ausstellungsräumen an unterschiedlichen Standorten.
Heimatflughafen des „Neuen Museums für Bienen“ ist das Museum Angewandte Kunst (MAK) in Frankfurt, wo in einer Dauerausstellung fünf Museumsräume besucht werden können.
