Bienenflugkreis und mehr

Waxbox

DIE MMK-WAXBOX – 5 Wachsmalstifte aus dem Museum für Moderne Kunst Frankfurt.

Fünf Wachsfinger in der Wachsbox
Fünf Wachsfinger in der Wachsbox

Seit 2007 findet im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt alljährlich das "Honigfrühstück" der Stadtimkerei finger statt. Die Betreiber der Stadtimkerei, die beiden Mitglieder der Künstlergruppe finger, Florian Haas und Andreas Wolf, geben dabei einen Einblick in ihre imkerlichen, gesellschaftsgestaltenden und künstlerischen Aktivitäten, führen zu dem von ihnen auf dem Dach des Hauses gestalteten Bienenstand und bieten ihren Honig an.

Ausserdem konnten sich Kinder, wie auch erwachsenen Besucher des Honigfrühstücks 2010 aus dem Wachs vom Dach des Hauses erstmals eigene Wachsmalstifte erstellen, die sie in der MMK-WAXBOX mit nach Hause nehmen konnten.

Entstanden war die Idee, selbst Wachsmalstifte herzustellen, in den Kinderworkshops, welche die Künstlergruppe alle zwei Wochen im Museum für Kinder zwischen 5 bis 12 Jahren anbietet. Teil der Workshops war es dabei immer, gemeinsam mit den Kindern die Bienenvölker zu besuchen und nach eingehender Betrachtung der Bienen auch etwas Wachs aus dem Bienenstock zu entnehmen, um mit ihm im weiteren Verlauf des Workshops zu arbeiten.

Die Herstellung der Wachmalstifte funktioniert wie folgt:

Nach dem Besuch der Bienenstöcke geben die Kinder das gesammelte Wachs in bereitgestellte Töpfe, in denen sich eine vorbereitete Mischung aus Bienenwachs und z.B. im Künstlerbedarf besorgten (ungiftigen!) Farbpigmenten befindet. Auch ist bereits Sterin (z. B. aus Teelichtern) in die Mischung eingefügt, um den für die Stifte nötigen Härtegrad zu erreichen. Das Mischungsverhältnis ist dabei in etwa 1 Teil Wachs, 1 Teile Sterin und Pigment je nach gewünschter Sättigung der Farbe. Die fertige Mischung wird dann im Wasserbad vorsichtig erhitzt.

Erstellung der Fingerform
Erstellung der Fingerform

In der Zwischenzeit, während das Wachs langsam auf einer Heizplatte erhitzt wird, bereiten die Kinder jeweils ihre Form für ihren Wachstift vor. Hierzu bekommen die Kinder je ein etwas größeres, möglichst weiches und feinkörniges Stück Ton, das sie zu einem Quarder formen. In diesen Quarder hinein stecken sie dann einen Finger, vorzugsweise den Zeigefinger, denn in dem haben sie häufig die meiste Kraft, und ziehen ihn, ohne ihn viel hin- und her zu bewegen vorsichtig wieder raus. (Wenn die Kinder noch zu klein bzw. zu schwach sind, kann natürlich auch irgend etwas anderes in Form eines Stiftes in den Ton gesteckt werden.) Die so entstandene Formďż˝wird dann mit der Wachs-Pigment-Mischung gefüllt und bleibt zum Abkühlen für ca. 8 Minuten stehen.

Wachsguß in die Tonformen
Wachsguß in die Tonformen

Fertigen mehrere Kinder Wachstifte an, so bietet es sich an jeweils ein Zeichen in den Tonquarder zu ritzen, so dass jedes Kind später auch wieder seinen eigenen Wachstift bekommt. Nachdem das Wachs fest geworden ist, kann der Ton um den Wachskern herum vorsichtig entfernt und beispielsweise für eine neue Form und Farbe wieder verwendet werden. Der so entstandene "Wachsmalfinger" ist, nachdem er mit Wasser gereinigt wurde, oftmals irritierend nah am Original und kann umgehend eingesetzt werden.

Die MMK-WAXBOX war schließlich der Pappkasten in den die fünf unterschiedlich farbigen Wachstifte verpackt wurden, so dass sie von den Kindern und den Erwachsenen mit nach Hause genommen werden konnten.

Bleibt noch zu erwähnen, dass im Rahmen des Projektes Stadtimkerei finger die Bilder, die mit den auf diese Art und Weise entstandenen Stiften gemalt wurden, ganz unabhängig vom jeweiligen Sujet, von den Künstlern gesammelt werden. Eine Kopie Ihrer Bilder können Sie in digitaler Form zu Dokumentationszwecken gerne an das Projekt Stadtimkerei finger senden.

Stadtimkerei finger
Florian Haas und Andreas Wolf
Alte Mainzer Gasse 4-6
60311 Frankfurt am Main

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